Forschungsstudien

In Erlangen beheimatet sind wir natürlich stolz auf unsere renommierte Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die unsere Stadt um viele wissensdurstige junge Menschen aus aller Welt bereichert. Wir profitieren aber auch persönlich vom Wirken der verschiedensten Fakultäten direkt vor unserer Haustüre, insbesondere im Gesundheitswesen, das uns etwa Spezialkliniken sämtlicher Fachbereiche mit bestens ausgebildeten Fachärzten quasi um die Ecke binnen Minuten erreichbar und rund um die Uhr verfügbar bieten - darunter auch die für Parkinson-Patienten besonders wichtige Neurologie für die Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems.

Die "Molekulare Neurologie" der Universitäts-Kopfklinik nimmt sich dabei intensiv des Parkinson-Syndroms und speziell der wissenschaftlichen Erforschung nicht nur der Schädigungsmechanismen als Tätigkeits-Schwerpunkt an sondern mit der Bewegungs-Ambulanz auch der Analyse und Unterstützung der mehr oder weniger eingeschränkten körperlichen Beweglichkeit, um neue diagnostische und therapeutische Möglichkeiten zu entwickeln.

Woran die Wissenschaftler gerade forschen und wobei und in welcher Form sie unsere Mitwirkung benötigen, erfahren Sie regelmäßig hier.

 

Mobilise-D Logo

Die aktuelle klinische Studie "Mobilise-D" verfolgt das Ziel, über den Einsatz am Körper tragbarer Sensoren die Beweglichkeit und Bewegungssicherheit von Patienten im Alltag zu analysieren.
An diesem von der Europäischen Union (EU) geförderten Projekt arbeiten 16 verschiedene klinische Zentren in zehn europäischen Ländern über einen Zeitraum von fünf Jahren zusammen.
Mobilise-D Poster

Hierzu sucht die Abteilung für Molekulare Neurologie des Universitätsklinikums Erlangen derzeit von der Krankheit in verschiedenen Stadien Betroffene zur freiwilligen Mitwirkung über einen Zeitraum von jeweils zwei Jahren.

Details zum konkreten Umfang der Mitarbeit an den Forschungszielen lassen sich der nachstehenden Kurzinformation für Patienten entnehmen.

Mobilise-D Kurzinformation für PatientenMobilise-D Kurzinformation für Patienten

 

Bereits abgeschlossen sind verschiedene andere Forschungsstudien, an denen Professoren, Ärzte und auch Wissenschaftler ganz anderer Fakultäten mitwirkten, die uns im Zusammenhang mit der Krankheit wohl nicht spontan einfallen würden

- wie etwa das Institut für Sportwissenschaft und Sport -,

die sich ebenfalls mit der Suche nach den Ursachen sowie der bestmöglichen Behandlung - insbesondere der Linderung bzw. der Verlangsamung des Fortschreitens - des bislang nicht heilbaren sogenannten Parkinson-Syndroms befassten. Auch hier waren wir als Patienten aus der Region verschiedentlich eingeladen, uns direkt an diesen Forschungsprojekten zu beteiligen.

Die nachstehend und unter den eingebundenen Links vorgestellten Forschungsprojekte wurden jeweils in enger Zusammenarbeit zwischen dem (federführenden)

durchgeführt.

 

Beim bereits abgeschlossenen

Forschungsprojekt zum Gleichgewichtstraining:

FaST-PD

"Optimierung motorischer Lernprozesse" (FaST-PD)

untersuchten die Wissenschaftler, inwieweit bewegungstherapeutische Maßnahmen - hier speziell ein Gleichgewichtstraining - den Erhalt und das Wiedererlernen grundlegender motorischer Funktionen unterstützen. Da die motorische Lernfähigkeit im Verlauf der Erkrankung weitestgehend erhalten bleibt, gilt es im Rahmen der Studie festzustellen, ob sich die Lernleistung - analog zu den Erfahrungen mit gesunden Erwachsenen - auch beim Parkinson-Patienten durch eine Kombination mit gezielten aeroben Belastungsreizen (z.B. mit vorgelagertem Fahrradergometer-Training) steigern lässt.

Gleichgewichts-Studie Prinzipdarstellung des FaST-PD-Studienablaufs
Projektmitarbeiter Philipp Wanner                    Prinzipieller Ablauf der FaST-PD Gleichgewichts-Studie alternierend mit/ohne vorangehende Belastung
betreut einen Studien-Probanden

Eine wissenschaftliche Zusammenfassung der Ziele und Methodik sowie der beteiligten Projektmitarbeiter sind dem Info-Poster (Klick auf die vorstehende Grafik) zu entnehmen.

 

Das vorangegangene von der DSN beauftragte

Forschungsprojekt "Sensomotorisches Laufbandtraining"

konnte in einen größeren, fakultätsübergreifenden Forschungsverbund innerhalb der FAU integriert werden, der durch einen eigens von der FAU zur Verfügung gestellten Forschungsfonds – die sog. „Emerging Fields Initiative“ (EFI) finanziert wurde. Die Laufbandstudie war hier eine Teilstudie des „EFIMoves“ Projekts, bei dem es um neue innovative Methoden zur Diagnostik und Therapie von Bewegungserkrankungen ging.

UK Webseite zur Laufbandstudie

Die Studie konnte inzwischen mit folgendem Ergebnis abgeschlossen werden:

Wie bei fast allen Studien ging es auch bei diesem Projekt um den Vergleich zweier Gruppen, wobei hier ausschließlich 43 Parkinsonpatienten beteiligt waren, die allerdings nach dem Zufallsprinzip entweder der sog. Experimentalgruppe oder der Kontrollgruppe zugeordnet waren. Dem Konzept der Studie ist es dabei geschuldet, dass einzig die Teilnehmer der Experimentalgruppe tatsächlich ein "sensomotorisches" Laufbandtraining absolvierten, bei dem der gewohnte Bewegungsablauf während des Gehens durch kleine, ständig wechselnde Kippbewegungen der Lauffläche das Gehen auf unebenen Untergründen simuliert, um somit die Fähigkeit des Nervensystems zu schulen, auf unerwartete Störungen beim Gehen zu reagieren und so die dynamische Gleichgewichtsfähigkeit zu trainieren.

Die Kontrollgruppe nahm hingegen in derselben Zeitdauer von 8 Wochen à 2 Trainingsstunden "nur" an einem gewöhnlichen Laufbandtraining teil. Letzteres kann bei Parkinsonpatienten bei regelmäßigem Einsatz immerhin eine Steigerung der Ganggeschwindigkeit, Schrittlänge und maximalen Gehstrecke bewirken.

Die Teilnehmer der Experimentalgruppe verbesserten hingegen zusätzlich ihre motorischen Symptome, ihre posturale Instabilität und ihren Gang. Die zunächst bei Trainingsabschluss bei den Teilnehmern beider Gruppen festgestellte Verbesserung bei der Krankheitsstadieneinteilung nach Hoehn & Yahr (H&Y) war drei Monate nach Beendigung des Trainings nur noch in der Experimentalgruppe nachweisbar.

Kurzinformation zur Laufband-Studie   Proband auf dem Laufband

Weitergehende Informationen - einschließlich der Kontaktdaten - zum Forschungsprojekt entnehmen Sie bitte der Webseite zur Studie (s.a. die Überschrift) und einer Kurzinformation zur Laufband-Studie der Projektleitung zur Laufband-Studie im PDF-Format.

Dieser Eintrag wurde zuletzt aktualisiert am 29.8.2021 um 17h45.